Portugal ist nicht groß - nur ein schmaler Landstreifen, 580 Kilometer lang und nicht einmal halb so breit. Dennoch findet man viel Sehens- und Liebenswertes. Heiterkeit, die sich in bunten Festen äußert, Traurigkeit, die in den "Fado"-Gesängen aufklingt. Für unser Ohr sind diese Lieder fremd. Aber man wird von der Stimmung mitgetragen, wenn man am Abend in einem der Restaurants an der Küste mit Freunden zusammensitzt.
Solche Restaurants findet man in der engen Gasse bei der Fischversteigerungshalle in Cascais, dem feinen Vorort von Lissabon. Dort kann man bis spät in die Nacht die herrlichsten Krustentiere essen. Man sitzt auf Tuchfühlung mit Lissabons feiner Gesellschaft und tut gut daran, sich früh am Abend einen Platz zu sichern. Denn übrig ist nie einer.
Süßspeisen fehlen nie zum Abschluss eines Essens - ebensowenig wie der Käse, der allenthalben von den Frauen auf dem Land selbst hergestellt wird und auch dort, in einem der "Tascas", diesen winzigen Gasthöfen, am blankgescheuerten Holztisch zum groben Landbrot am besten schmeckt.
Von Lissabon, der Hauptstadt des Landes, sagt man, dass sie zu den schönsten Städten der Welt zählt. Als wir dort waren, regnete es in Strömen. Wir flüchteten in eines der vielen eleganten Kaffeehäuser, in denen sich ganz Lissabon von früh bis spät zu treffen pflegt -zum Gespräch, zu Geschäften, beim Einkaufsbummel. Einkaufen ist in Lissabon interessant geworden. Die Stadt ist heute preiswerter als London.
Im Hafen von Lissabon laden die großen Schiffe täglich viele Kaffeesäcke aus. Sie kommen aus den ehemaligen Kolonien Angola und Mozambique. In den Kaffeeläden findet man unzählige verschiedene Sorten, die man sich nach Belieben und Geschmack mischen und mahlen lassen kann. Portugals Kaffee ist vielleicht der beste der Welt.
Fortsetzung: Gaspacho - eine kalte Gemüsesuppe >>
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